Kennen Sie das, dass Sie immer wieder meinen, Sie müssten sich verändern, etwas verbessern oder anders machen? Sie werden sicher nicken. Es ist in der Tat so, dass mir sehr viele Menschen vor allem Frauen begegnen, die derzeit nicht mit sich zufrieden sind.
Unzufriedenheit ist das eine. Sie resultiert aus dem, was wir alles nicht machen und nicht können. Ein anderer Gesichtspunkt ist, dass fast alle meine Gesprächspartnerinnen so um die 50 Jahre “alt” sind. Der geburtenstärkste Jahrgang hat in diesem Jahr Geburtstag und wird 50.
Gemäß einem der letzten “Tatorts” sind Frauen ab 50 alles andere als jung und knackig und kreativ. Wer diesen sonntäglichen Krimi gesehen hat wie ich hat sich nur gewundert und über die Klischees gestöhnt. Der Film soll sogar von Frauen geschrieben worden sein. So ein Unsinn, was da zum Besten gegeben wurde!
Wie sagte ein mir sehr geschätzter Coach zu meinen vielen Ideen: Du scheinst in der “Alters-Pubertät” zu sein. Wunderbar! Erinnern Sie sich noch an Ihre Teenie-Zeit? Man will die Welt verändern, den Eltern und der Gesellschaft Widerstand leisten, man will sich ausprobieren, auf sich aufmerksam machen … tja und man findet sich alles andere als wunderbar. Man steckt mitten drin in einer Entwicklungsphase.
So ist das auch mit den Fünfzigern: Es ist ein wunderbares Alter. Man fühlt sich quicklebendig. Da geht noch was. Man will sich ausprobieren. Altes will los gelassen werden. Man will seine Grenzen neu ausstecken. Neues lockt an jeder Ecke. Heute will man es so. Morgen hat man schon wieder eine neue Idee. Man wird selbst ein bisschen durcheinander mit sich selbst. Vertrauen Sie mir. Es geht vorbei und es wird auch wieder ruhiger … sagt eine, die 55 ist und neugierig bleibt.
Das kleine Bild mit dem Text: “du musst dein ändern leben” ist ein Magnet, den man bei amazon bestellen kann. Mir gefällt dieses Wortspiel deshalb so gut, weil es spielerisch und un-sinnig daher kommt. Wir können, müssen uns aber nicht verändern. Lassen Sie uns verkehrt herum herangehen. Eine meiner Klientinnen erzählte mir wie “eifrig” sie alles erledigt. Von morgens bis abends um 22 Uhr war sie noch präsent als Ansprechpartnerin und irgendwie unzufrieden. Ich stellte ihr die folgende Frage: “Erzähl mir doch mal etwas Un-Eifriges, das Du vorbehaltlos willkommen heißen kannst”. Sie strahlte über beide Ohren und hat ganz viele un-eifrige Ideen dazu ausgeheckt 
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Was ist es, was Sie heute Un-Anständiges, Un-Eifriges, Un-Sinniges, Un-Perfektes, Un-Vollkommenes vorbehaltlos willkommen heißen können?
In der Unzufriedenheit das Un-Sinnige entdecken: das Un-Vollkommene und das Un-Eifrige. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass Sie bereits alles wunderbar vollkommen und perfekt machen. Ich wünsche Ihnen für heute viel Spaß beim “dein ändern leben”.